Java Magazin - 01.2021 - JavaFX & GraalVM

Preis: 9,80 €
Erhältlich ab: Dezember 2020
Umfang: 100
Autoren / Autorinnen: Dominik Mohilo, Tam Hanna, Thomas Maas , Karine Vardanyan, Stephan Rauh, Michael Simons, Axel Rengstorf, Niko Köbler, José Pereda Llamas, Wolfgang Weigend, Johan Vos, Anzela Minosi, Renke Grunwald, Arnold Franke, Malte Brunnlieb, Henning Schwentner, Veikko Krypczyk, Elena Bochkor, Manfred Steyer
Was geht, GraalVM?
Eine ausführliche Einführung in die GraalVM – Teil 1Was steckt hinter den Frameworks?
Native Java-Programme auf der GraalVMMehrere Hürden zu meistern
JavaFX an mehrere Bildschirmgrößen anpassenWer mit wem reden darf
Architekturpatterns in Modulithen – Teil 2Inkrementelle Codegenerierung mit CobiGen
Brückenbauer in der Open-Source-Welt – Teil 3Steuerelement in ganz klein
Java am Microcontroller mit MicroEJ – Teil 3
Wo sich früher große, reichhaltige Clientanwendungen auf den Maschinen breitmachten, setzt man heute lieber auf weniger schwergewichtige Cross-Platform-Apps. Gleichwohl ist die Entwicklergemeinde damit juristisch nicht zum omnimodo facturus geworden, denn diese Verschiebung der Prioritäten ist die Folge der Umstände: Immer mehr findet online und in der Cloud statt.
Die essentialia negotii, also die wesentlichen Vertragspunkte dafür, sind unter anderem oben erwähnte Leichtgewichtigkeit und Kompatibilität mit unterschiedlichsten Plattformen. Hand aufs Herz: Wer denkt heute in Zeiten von JavaScript, HTML5 und CSS bei diesen Begriffen denn wirklich an Java und unseren lieben Duke? Eben. Normalerweise könnte die Diskussion damit beendet sein, denn minima non curat praetor: Das Gesetz kümmert sich nicht um Kleinigkeiten. Wäre da nicht JavaFX.
Bis etwa 2014 galt das GUI-Toolkit Swing als absoluter Platzhirsch, heutzutage ist JavaFX populärer und bietet auch deutlich mehr Möglichkeiten. Dennoch konnte sich die Technologie keineswegs gegen die moderneren Stacks aus dem Webbereich durchsetzen. Erwartet hatte man das auch nicht wirklich, denn nultra posse nemo obligatur: keiner wird über sein Können hinaus verpflichtet. JavaFX hin oder her, Java bleibt Java und daher im Vergleich mit auf Geschwindigkeit und Leichtgewichtigkeit getrimmten Technologien immer ein wenig benachteiligt. Das könnte sich aber nun dank der GraalVM ändern: Die neue virtuelle Maschine verleiht nicht nur polyglotte Fähigkeiten für die Programmierung, sondern könnte durch den versprochenen inhärenten Performanceboost JavaFX wieder interessanter für grafische Exkursionen machen.
Doch hatte Oracle nicht jüngst das Projekt aus dem Oracle JDK entfernen lassen? Ganz recht, laut Oracle die ultima ratio, um dem Projekt wieder frischen Wind zu geben. Und Unrecht hatten sie damit nicht: JavaFX wird heute liebevoll von der Community in Zusammenarbeit mit Oracle (pacta sunt servanda, sie hatten immerhin versprochen, sich weiter zu beteiligen und Verträge sind einzuhalten, wie der Jurist weiß) verwaltet und blüht.
In dieser Ausgabe des Java Magazins beschäftigen wir uns ausführlich mit JavaFX: Es gibt eine Übersicht, wie die GraalVM JavaFX beflügelt, wir sprachen mit Johan Vos über die aktuellen OpenJFX-Versionen, und im Praxisartikel geht es darum, wie man JavaFX-Anwendungen für mehrere unterschiedliche Bildschirmgrößen optimiert.
Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, JavaFX hat durchaus die Chance auf Resozialisierung verdient und es außerdem gilt ohnehin: In dubio pro Dukeo!
Gegen das Urteil ist das Rechtsmittel der Berufung nicht zugelassen, damit schließe ich die Verhandlung und wünsche gute Unterhaltung.