Java Magazin - 03.2017 - Kotlin

Erhältlich ab: Februar 2017
Autoren / Autorinnen: Peter Hruschka, Joachim Arrasz, Sebastian Heib, Simon Scholz, Lars Vogel, Kypriani Sinaris, Michael Müller, Lars Röwekamp, Kirill Rakhman, Yannik Wailzer, Florentina Voboril, Christoph Deppisch, Lothar Wieske, Karsten Sitterberg, Michael Gruczel, Alexander Hanschke, Benjamin Schmeling, Veikko Krypczyk, Elena Bochkor
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Teil 2: Smart Contracts und decentralized Applications mit EthereumÄnderungen in die Produktion bringen
Teil 3: Optimierungsmaßnahmen gezielt umsetzenTesten mit Gurken und Zitronen
Behavior-driven Integration Testing mit Cucumber und CitrusAller guten Dinge sind neun
Von Java zu Kotlin: Eine EinführungDie pragmatische Alternative für Android
Kotlin in der Mobile-EntwicklungBaum pflanzen und ernten
Teil 2: Parser für mathematische Ausdrücke in JavaKomfortzone Spring Boot
Entwicklung von REST-Services auf Basis von Spring BootGedankenstürme der dritten Art
LEGO-MINDSTORMS-EV3-Roboter mit Java programmieren
Stellen Sie sich vor, es ist Fußball-Europameisterschaft. Da gibt es die klassischen Favoriten, mit denen jeder rechnet. Dass sie schon die Gruppenphase meist ohne Probleme überstehen, ist zwar nicht gesetzt, aber wenn sie es tun, dann heißt es: Naja, war doch klar. Und dann kommt plötzlich so eine Mannschaft wie die isländische um die Ecke: unerwartet gut, sympathisch, Erfolgsprognose aber ungewiss.
Warum ich Ihnen das erzähle? So ähnlich geht es mir mit Kotlin. Im letzten Jahr, etwa um diese Zeit, ist die erste Hauptversion der Programmiersprache erschienen. Seitdem begegnet sie mir immer häufiger. Sie ergänzt die Landschaft der JVM-Sprachen, gilt aber aktuell noch eher als Exot. Entwickelt wird sie übrigens im Hause JetBrains, die für ihre Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA bekannt sind.
Nun, was zeichnet Kotlin aus? Für alle die, die nicht alles auf eine Karte setzen möchten, ist die Interoperabilität mit Java erstmal ein guter Anknüpfungspunkt. Man kann beide JVM-Sprachen zusammen verwenden; Teile einer Anwendung, die in Java geschrieben sind, können durch neuen Code in Kotlin ergänzt werden. Der Vorteil? Kotlin verspricht kurze Kompilierzeiten und prägnanten Code. Es gibt aber natürlich auch Elemente, die sich nicht eins zu eins übersetzen lassen. Daher stellt Ihnen Alexander Hanschke im ersten Artikel unseres Kotlin-Schwerpunkts in neun Lektionen vor, wie man mit Exceptions, Nulls oder Objects umgehen sollte, damit alles reibungslos verläuft.
Auch in der Android-Entwicklung spielt Kotlin eine immer größere Rolle. Diese beleuchten wir im zweiten Teil dieses Schwerpunkts. Hier hat die Sprache quasi Heimvorteil: Denn wie Kotlin selbst kommt auch Android Studio von JetBrains – und das ist schließlich die Standard-IDE zum Schreiben von Android-Anwendungen.
Ein frischer Ansatz
Im letzten Jahr titelten viele Fachmedien, dass Kotlin der neue Java-Herausforderer sei. So weit würde ich nicht gehen. Java und Kotlin stehen nicht in direkter Konkurrenz.
Welche Sprache man nutzen möchte, das hängt von vielen Faktoren ab. Und natürlich gibt es neben Kotlin noch eine Vielzahl weiterer Alternativen für die JVM. Aber es ist ein frischer Ansatz, Dinge neu, anders zu machen. Einen kleinen, nicht unwichtigen Aspekt dürfen wir hier nicht vergessen: Kotlin ist im Vergleich zu Java jung. Das kann ein Nachteil sein, denn es gibt wenige Erfahrungswerte. Aber es ist auch ein Vorteil: Schaut man auf historisch gewachsene – und teilweise leider verwucherte – Technologien, so erscheint Kotlin als ballastfreie Alternative.
Am Ende hat es die isländische Nationalmannschaft bis ins Viertelfinale geschafft. Das ist nicht der Pokal, aber ziemlich weit für einen Underdog. Mal sehen, wie weit Kotlin kommt.
In diesem Sinne, viel Spaß bei der Lektüre und huh, huh, huh!