Java Magazin - 04.2012 - NoSQL

Preis: 9,80 €
Erhältlich ab: März 2012
Umfang: 116
Autoren / Autorinnen: Kai Wähner, Sebastian Glandien, Michael Plöd, Dr. Peter Hruschka, Dr. Gernot Starke, Christian Grobmeier, Michael Müller, Matthias Weßendorf, Arne Limburg, Lars Röwekamp, Bernhard Löwenstein, Bernd Fondermann, Andre Steingress, Ansgar Konermann, Jacob Fahrenkrug, Anton Epple, Sven Reimers, Zakaria Kasmi, Michael Pichler, Marcel Hallmann, Claudia Fröhling, Wolf Schlegel, Kai Spichale, Eberhard Wolff, Tam Hanna, Kay Glahn
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Die Open-Source-Welt – unendliche Weiten. Ein großes Universum, bestehend aus einer Vielzahl von Lizenzen, für jeden Geschmack etwas dabei. Ich las kürzlich einen interessanten Bericht auf Wired (http://bit.ly/zyGy2D) über das Open-Source-Lizenzmodell und einen möglichen Paradigmenwechsel bei der Wahl der passenden Lizenz.
Die GPL (GNU General Public License) 2.0 ist die meistgenutzte OS-Lizenz, glaubt man den Statistiken im Internet. Sie ist eine eher restriktive Lizenz, das heißt: wer den Code nimmt, modifiziert und einsetzt, muss seine Änderungen auch an die Community wieder zurückgeben.
Gift und Gegengift
Das GPL-Lizenzmodell hat seine besten Tage gesehen, glaubt man beispielweise Cloudera-Gründer Mike Olsen. Cloudera gehört zu den Contributern des Apache-Hadoop-Projekts (siehe auch das Titelthema im Java Magazin 11.2011). Der Open-Source-Pionier Olsen war in den Neunzigern noch großer GPL-Verfechter, als er an der Berkeley DB arbeitete – heute propagiert er das Apache-Modell: eine tolerantere Lizenz, bei der Code nicht an die Community zurückgegeben werden muss. Olsens Geschäftsmodell damals sah so aus: Berkeley DB stand zwar unter einer GPL-Lizenz, Firmen konnten Olsen aber Geld bezahlen, um die Datenbankbibliothek mit einer anderen Lizenz zu bekommen, bei der sie den Code nicht an die Community zurückgeben mussten. Olsen nutzt hier eine interessante Metapher: Die GPL war eine Art Gift und Olsen machte sein Geld sozusagen mit dem Verkauf des Gegengifts.
Apache Rising
Offenbar wird die Apache-Lizenz zunehmend interessanter für Open-Source-Projekte. Firmen wie Cloudera haben schnell erkannt, dass sich mit einer Lizenz wie Apache gut Geld machen lässt. Aus der Java-Warte betrachtet ist das „Erfolgskonzept Apache“ aber überhaupt nichts Neues! Dazu gleich mehr.
Glaubt man den Statistiken, zum Beispiel von Black Duck Software, einer Firma, die die Nutzung von Open-Source-Lizenzen verfolgt, dann wird die GPL 2.0 derzeit von gut 42 Prozent der Open-Source-Projekte genutzt (http://bit.ly/sJRyel), die Apache-Lizenz 2.0 von gut fünf Prozent. Das klingt erstmal nicht spektakulär. Die Zahlen sehen aber schon anders aus, wenn man sich vor Augen führt, dass die GPL 2008 noch in 70 Prozent der Projekte zum Einsatz kam.
Fakt ist: viele große Open-Source-Projekte haben die Apache-Lizenz gewählt, nicht nur das Java-powered Hadoop. Cassandra, CloudFoundry, Android – nur ein paar Namen, die man hier nennen muss.
Apropos Android: Viele Projekte, die heute unter der Apache-Lizenz stehen, entstanden im Umfeld großer Webunternehmen: Twitter, Facebook, Google, Yahoo. Diese Firmen haben eine andere Einstellung zu Open-Source-Software als traditionelle Softwareschmieden. Sie machen ihr Geld nicht mit dem Verkauf von Software. Sie bauen ihr operatives Geschäft auf Open-Source-Software auf. Und dieses Modell scheint hervorragend zu funktionieren.
Java war Vorreiter
Aber halt, werden Sie jetzt sagen. Die Nutzung der APL ist doch im Java-Bereich nichts Neues! Tomcat, Struts, Maven, Spring … alles Projekte im „Apache Spirit“. Auch die EPL, die Lizenz hinter Eclipse ist toleranter als die GPL. Andere große Java-Projekte sind wiederum mit Absicht nicht APL-lizenziert: OpenJDK steht unter der GPL, JBoss nutzt traditionell die LGPL.
Aus Java-Perspektive spielt die APL eine wesentlich größere Rolle, als die globalen Zahlen von Black Duck Software und anderen erahnen lassen. Man muss diese Zahlen der Realität im Java-Ökosystem gegenüberstellen. Folgt man also dem Argument von Wired, dass die Apache-Lizenz jetzt einen Siegeszug antritt, dann ist die Java-Welt schon seit über zehn Jahren fortschrittlicher als der Rest.
Was ist Ihr Blick auf die Open-Source-Lizenzen? Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen an redaktion@javamagazin.de! Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Spaß bei der Lektüre dieser Ausgabe, voll gepackt mit vielen Open-Source-Projekten.
Claudia Fröhling, Redakteurin
Twitter: @javamagazin