Java Magazin - 04.2021 - Modern Agile

Preis: 9,80 €
Erhältlich ab: März 2021
Umfang: 100
Autoren / Autorinnen: Dominik Mohilo, Redaktion Kiosk, Tam Hanna, Thomas Much, Georg Berky, Veikko Krypczyk, Karine Vardanyan, Stephan Rauh, Heinz Kabutz, Renke Grunwald, Roman Borovits, Benjamin Buick, Jürgen Eitle, Thomas Haase, Bernd F. Dollinger, Wolfgang Pleus, Manfred Steyer
Live-Workshop: CI/CD mit DevOps-Experte Nir Koren
Exklusiv für JahresabonnentenAgile ist tot, lang lebe Modern Agile!
Weiterentwicklung des Agilen ManifestsCruft oder Craft?
Wie relevant sind Software-Crafting-Techniken heute noch?Das Neueste ist des Neuen Feind
Von Version zu Version – Teil 1Tree Rewriting: Mein Freund, der Baum
Eine ausführliche Einführung in die GraalVM – Teil 4Von Speicherfressern und viel leerem Nichts
I/O Stream Memory OverheadFokus auf die Sicherheit
Aktuelle Möglichkeiten bei API-GatewaysBatch-Processing mit Apache Kafka
Stapelverarbeitung mit den Vorzügen von StreamingtechnologienKundendaten in Gefahr
Checkmarx dokumentiert kritische Schwachstellen in Apache UnomiSicherheit im Lifecycle mit DevSecOps
Einblicke für alle IT-Disziplinen durch umfassendes MonitoringAgile Kultur – Veränderung
Von der agilen Insel zur beweglichen Organisation – Teil 2Dynamische Microfrontends
Dynamic Module Federation mit AngularHardwarezugriff mit EJ
Java am Microcontroller mit MicroEJ – Teil 5
Es gibt viele Könige. Diese Aussage verwirrt, denn das Prinzip „König“ ist ja so definiert, dass es nur einen geben kann. Dennoch können wir auf eine wahre Königsflut zurückgreifen, selbst in diesen wenig aristokratischen Zeiten. König Fußball regiert die Welt, zum Beispiel; selbst in der Pandemie gibt es für der Deutschen liebsten Sport umfangreiche Ausnahmeregelungen, die sich manch ein Künstler wünschen würde. Elvis Presley (zugegeben, schon ein älteres Semester) ist der King of Rock ’n’ Roll und Michael Jackson (ebenfalls die vorherige Generation) der King of Pop. Stephen King, der ungekrönte König der Horrorliteratur, trägt seinen Titel sogar im Namen. Was all diese Könige miteinander verbindet, ist, dass sie zwar repräsentieren, doch keiner von ihnen regiert. Fußball bestimmt nicht, wie die Welt des Sports auszusehen hat. Stephen King hält andere Autoren nicht auf, ihre Werke zu publizieren, und auch die Genrekönige der Musik, mögen sie in Frieden ruhen, haben ihr Genre immer nur geprägt, nie waren sie die einzige Wahrheit.
Ein weiterer König ist nun auch vor über 20 Jahren in der Welt der Softwareentwicklung gekrönt worden: Die Rede ist vom titelgebenden Aristokraten Agile. Agile vereint in sich mehr als nur eine Königsdisziplin. Nicht Scrum oder Kanban, nicht Extreme Programming oder Behavior-driven Design sind alle in der geeigneten Unternehmensrealität angemessene Taktiken. Auch Test-driven Development und Pair Programming sind agile Methoden, genau wie Story Cards und ständiges Refactoring, die Teil der Umsetzung einer agilen Arbeitsweise sind.
Doch Agile ist mehr als nur Methoden und Prozesse. Die Väter des Agilen Manifests hatten neben guter Software vor allem eines im Blick: den Menschen. Und so verwundert es nicht, wenn Thomas Much in seinem Artikel davon spricht, dass modernes Agile den Menschen „awesome“ machen soll. Und auch thematisch hat sich agile Softwareentwicklung verändert: So steht im modernen Kontext auch die Sicherheit im Fokus, die ursprünglich nicht im Zentrum der agilen Arbeitsweise stand. Ähnlich wie DevSecOps immer wichtiger wird und langsam, aber sicher das herkömmliche DevOps maßgeblich neu definiert.
Dennoch darf Agile – und hier schlagen wir den Kreis zur Krone ganz oben auf der Seite – nicht regieren. Agile darf und sollte nie Selbstzweck sein, seine Methoden, Tools, Praktiken und Prozesse nur darum ausgesucht werden, weil jemand sie toll findet. Wenn die Unternehmenskultur nicht mit Agile vereinbar ist, dann wird Agile scheitern, egal wie sehr man es versucht.
Wie man Agile zum König macht und welche Stolperfallen es dabei zu beachten gilt, das erfahren Sie, liebe Leserinnen und Leser, in diesem Heft. Wir freuen uns natürlich über Hofberichte von der Krönungszeremonie. Und allen Skeptikern möchte ich an dieser Stelle ans Herz legen, dass Könige sich natürlich auch wieder loswerden lassen. Das ist oft zwar ein wenig blutig, aber keine Revolution war je irreversibel.